Bestimmt kennst du sie auch, die eher ruhigen Vertreter auf der Arbeit, die mehr oder weniger geräuschlos arbeiten, aber dabei einen sehr guten Job machen. Vielleicht gehörst du ja auch selbst dazu – und fragst dich: „Wo ist das Problem“? Dadurch, dass introvertierte Mitarbeiter weniger „auf den Putz hauen“ als die Extrovertierten, bekommen sie weniger Aufmerksamkeit und drohen manchmal, trotz ihrer Kompetenz unterzugehen.
Die Lauteren unter uns haben dagegen immer etwas zu erzählen, ziehen Gespräche an sich und signalisieren gerne, dass sie den absoluten Durchblick haben. Sie sind präsent und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Von den Chefs wird dieses Verhalten häufig so interpretiert, dass der extrovertierte Mitarbeiter aktiver ist, alles im Griff hat und das Unternehmen weiterbringt.
Zu oft geht diese Strategie auf. Und die ruhigen und fachlich versierteren Mitarbeiter geraten ins Abseits und haben das Nachsehen auf der Karriereleiter. Aber das muss nicht sein! Zunächst einmal macht euch bewusst:
Was zeichnet introvertierte Mitarbeiter aus?
Introvertierte Menschen sind in sich gekehrter als der Durchschnitt. Laute Umgebungen finden sie häufig belastend; manchmal können große Menschenansammlungen sogar Panik auslösen. Im Job arbeiten introvertierte Menschen sehr konzentriert. Sie vermeiden Nebenschauplätze und Nebengeräusche. Musik im Hintergrund stört sie nur, und Small-Talk am Telefon ist nicht ihr Ding. Introvertierte arbeiten lieber alleine, als mit mehreren Spaßvögeln ein Büro zu teilen. Das ist von ihnen gar nicht unfreundlich gemeint – es hängt einfach mit ihrer Wahrnehmung und ihrem Arbeitsstil zusammen.
Ruhige Menschen sind im Beruf Job wichtige und wertvolle Mitarbeiter. Sie bringen viele Kompetenzen mit, sie arbeiten effizient und mit guten Leistungen. Es ist wichtig, diese Mitarbeiter zu identifizieren und positiv zu beachten. Denn in vielen Berufen sind es genau die leisen Menschen, die die beste Leistung bringen. Nur posaunen sie ihre Erfolge nicht so laut in die Welt hinaus!
Erkennst du dich wieder?
5 Tipps für ruhige Mitarbeiter, die präsenter werden möchten
- Nutze deine Stärken bewusst.
Gerade als introvertierter Mensch ist es wichtig, sich seine Stärken bewusst zu machen. Zum Beispiel können viele Introvertierte gut zuhören – eine Eigenschaft, mit der man bei Kollegen gut punkten kann. Das fokussierte und effiziente Arbeiten haben wir oben bereits angesprochen. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass introvertiertere Menschen besser für Führungspositionen geeignet sein können. Dabei kommt es ein bisschen auf die Umstände an: Vor allem bei eher selbstständig arbeitenden Teams können introvertiertere Chefs für besondere Effektivität sorgen, denn zum Beispiel haben sie sowohl das persönliche Wachstum als auch das Wohlbefinden des ganzen Teams stark im Blick und forcieren beides.
- Knüpfe Kontakte zur Vernetzung.
Introvertierte, die netzwerken? Passt auf den ersten Blick nicht richtig zusammen, das ist schließlich eher die Domäne der Extrovertierten. Sie spielen bei Meetings, auf Feiern oder anderen Events naturgemäß ihre Stärken aus. Als ruhigerer Vertreter muss man deshalb aber nicht verzweifeln. Suche stattdessen den direkten Dialog mit einzelnen Personen. Beim Gespräch in entspannter Atmosphäre kannst du Kollegen besser kennenlernen und Kontakte knüpfen. Und bei diesen Gesprächspartnern wirst du dann sogar umso besser in Erinnerung bleiben.
- Bereite dich gut vor.
Spontanes Improvisieren ist nicht die Stärke introvertierterer Menschen. Sie gehören nicht zu den ersten, wenn es zum Beispiel in Meetings darum geht, Ideen zu präsentieren oder die Moderation zu übernehmen. Umso wichtiger ist die passende Vorbereitung: Überlege dir vorher gut, was du sagen möchtest; mache dir Notizen. Konzentriere dich auf deine Botschaft: Was möchtest du wem wie vermitteln? Du kannst deine mündliche Kommunikation auch mit visuellen Hilfsmitteln wie Powerpoint unterstützen – und nebenbei vielleicht auch auf diesem Feld mit deinen Kompetenzen überzeugen.
- Bewahre Haltung.
Die richtige Körperhaltung kann dir bei der Umsetzung deiner Vorhaben helfen und wirkt gleich doppelt: Sie sendet einerseits nonverbale Botschaften an die Umgebung und hat andererseits auch eine Rückwirkung auf die eigene innere Haltung – oft unbewusst. Beispiel: Hängende Schultern suggerieren Ratlosigkeit und mangelndes Selbstvertrauen. Weit hochgezogene Schultern wirken dagegen verkrampft oder sogar ängstlich. Am besten funktionieren eine aufrechte Haltung und ein gefestigter Stand.
Hole dir hier eine Inspiration für mehr Stärke in deiner Haltung.
- Bleibe trotzdem noch du selbst.
Du bist, wie du bist – und das ist genau richtig! Bei allen Tipps und Vorschlägen: Verstelle dich nicht zu sehr, denn dann wirkst du nicht mehr authentisch. Eine introvertierte Person als „Showmaster“ wirkt sehr künstlich. Außerdem ist es auf Dauer natürlich unheimlich anstrengend, immer eine Rolle spielen zu wollen. Wenn du deine eigene Persönlichkeit wertschätzt, präsentierst du dich automatisch selbstbewusst!
Bis zum nächsten Mal
Stephanie Meise
Wenn ich Überschriften wie diese hier lese, bin ich immer erst mal skeptisch. Gott sei Dank ist es diesmal kein „Hab dich mal nicht so“ oder „Sei halt extrovertiert“ Artikel – danke dafür. All die Tipps sind gut und ignorieren nicht, dass introvertiert zu sein, eine Stärke ist. Manche Nachteile im Arbeitsalltag müssen halt ausgeglichen werden – das geht den Extrovertierten aber nicht anders.
Liebe Grüße
Jennifer
Ich bin erst vor ein paar Tagen auf deine Website gestoßen. Sie gefällt mir sehr gut und bietet wertvolle Infos. Vielen Dank dafür.
Lg Mona
Hallo Mona,
vielen Dank – das freut uns natürlich und motiviert uns, an weiteren interessanten Themen zu arbeiten. Die nächsten Artikel sind schon in den Startlöchern!
Viele Grüße
Thomas vom Redaktionsteam
Also nach der Beschreibung bin ich auch introvertiert… Wobei ich gern Musik höre im Büro. Danke auch für die guten Tipps.
Ich stimme Dir voll und ganz zu, Stefanie. Auf allen meinen bisherigen Stationen gab es solche Leute, erschreckend war jedoch – sie wurden kaum gewürdigt, haben z.T. ohne Murren die Arbeit für Zwei gemacht und bekamen dafür keinerlei Anerkennung zugesprochen. Die mit der größten Klappe und mit dem Feingefühl was der Chef gerne hören möchte, genossen weitaus höhere Privilegien bei nur halber Arbeitsleistung. Da sag ich nur „Führungskompetenz – mangelhaft“ so was muss doch ein guter Chef sehen, oder?
schöner Beitrag ! :0)
Hallo Sonja! Wir freuen uns, dass Dir der Beitrag gefallen hat, und hoffen Dich öfter auf unseren Seiten zu sehen.
Grüße
Stefanie
Bin neugirig geworden,lerne gerade bei IBB in Hannover in 24 Monaten was neues.
Hallo Angela! Das ist ja toll! Was lernst du genau? Ich hoffe, du fandest hier auf dem Blog interessante Ideen für dich und deine berufliche Zukunft. Teile uns bei Gelegenheit mit, welche Themen dich vielleicht interessieren, wir schreiben gerne darüber 😉
Viele Grüße aus Hamburg nach Hannover
Anastasia