Mehr Präsenz im Job: 5 Tipps für introvertierte Menschen

Bestimmt kennst du sie auch, die eher ruhigen Vertreter auf der Arbeit, die mehr oder weniger geräuschlos arbeiten, aber dabei einen sehr guten Job machen. Vielleicht gehörst du ja auch selbst dazu – und fragst dich: „Wo ist das Problem“? Dadurch, dass introvertierte Mitarbeiter weniger „auf den Putz hauen“ als die Extrovertierten, bekommen sie weniger Aufmerksamkeit und drohen manchmal, trotz ihrer Kompetenz unterzugehen.

Die Lauteren unter uns haben dagegen immer etwas zu erzählen, ziehen Gespräche an sich und signalisieren gerne, dass sie den absoluten Durchblick haben. Sie sind präsent und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Von den Vorgesetzten wird dieses Verhalten häufig so interpretiert, dass der extrovertierte Mitarbeiter aktiver ist, alles im Griff hat und das Unternehmen weiterbringt.

Zu oft geht diese Strategie auf. Und die ruhigen und fachlich versierteren Mitarbeiter geraten ins Abseits und haben das Nachsehen auf der Karriereleiter. Aber das muss nicht sein! Zunächst einmal macht euch bewusst:

Was zeichnet introvertierte Mitarbeiter aus?

Introvertierte Menschen sind in sich gekehrter als der Durchschnitt. Laute Umgebungen finden sie häufig belastend; manchmal können große Menschenansammlungen sogar Panik auslösen. Im Job arbeiten introvertierte Menschen sehr konzentriert. Sie vermeiden Nebenschauplätze und Nebengeräusche. Musik im Hintergrund stört sie nur, und Small-Talk am Telefon ist nicht ihr Ding. Introvertierte arbeiten lieber alleine, als mit mehreren Spaßvögeln ein Büro zu teilen. Das ist von ihnen gar nicht unfreundlich gemeint – es hängt einfach mit ihrer Wahrnehmung und ihrem Arbeitsstil zusammen.

Ruhige Menschen sind im Beruf Job wichtige und wertvolle Mitarbeiter. Sie bringen viele Kompetenzen mit, sie arbeiten effizient und mit guten Leistungen. Es ist wichtig, diese Mitarbeiter zu identifizieren und positiv zu beachten. Denn in vielen Berufen sind es genau die leisen Menschen, die die beste Leistung bringen. Nur posaunen sie ihre Erfolge nicht so laut in die Welt hinaus!

Ein junger Mann mit einer Brille sitzt nachdenklich in einer hellen Büroumgebung.
Entdecke Stärken in deiner ruhigen Natur! ©SergeyNivens/depositphotos

 

5 Tipps für ruhige Mitarbeiter, die präsenter werden möchten

 

1. Nutze deine Stärken bewusst.

Gerade als introvertierter Mensch ist es wichtig, sich seine Stärken bewusst zu machen. Zum Beispiel können viele Introvertierte gut zuhören – eine Eigenschaft, mit der man bei Kollegen gut punkten kann. Das fokussierte und effiziente Arbeiten haben wir oben bereits angesprochen. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass introvertiertere Menschen besser für Führungspositionen geeignet sein können. Dabei kommt es ein bisschen auf die Umstände an: Vor allem bei eher selbstständig arbeitenden Teams können introvertiertere Chefs für besondere Effektivität sorgen, denn zum Beispiel haben sie sowohl das persönliche Wachstum als auch das Wohlbefinden des ganzen Teams stark im Blick und forcieren beides.

2. Knüpfe Kontakte zur Vernetzung.

Introvertierte, die netzwerken? Passt auf den ersten Blick nicht richtig zusammen, das ist schließlich eher die Domäne der Extrovertierten. Sie spielen bei Meetings, auf Feiern oder anderen Events naturgemäß ihre Stärken aus. Als ruhigerer Vertreter muss man deshalb aber nicht verzweifeln. Suche stattdessen den direkten Dialog mit einzelnen Personen. Beim Gespräch in entspannter Atmosphäre kannst du Kollegen besser kennenlernen und Kontakte knüpfen. Und bei diesen Gesprächspartnern wirst du dann sogar umso besser in Erinnerung bleiben.

Zwei junge Männer in moderner Büroumgebung geben einander die Hand. Eine Junge Frau schaut vom Tisch zu ihnen auf.
Auch introvertierte Menschen können erfolgreich netzwerken! ©gstockstudio/depositphotos
3. Bereite dich gut vor.

Spontanes Improvisieren ist nicht die Stärke introvertierterer Menschen. Sie gehören nicht zu den ersten, wenn es zum Beispiel in Meetings darum geht, Ideen zu präsentieren oder die Moderation zu übernehmen. Umso wichtiger ist die passende Vorbereitung: Überlege dir vorher gut, was du sagen möchtest; mache dir Notizen. Konzentriere dich auf deine Botschaft: Was möchtest du wem wie vermitteln? Du kannst deine mündliche Kommunikation auch mit visuellen Hilfsmitteln wie Powerpoint unterstützen – und nebenbei vielleicht auch auf diesem Feld mit deinen Kompetenzen überzeugen.

4. Bewahre Haltung.

Die richtige Körperhaltung kann dir bei der Umsetzung deiner Vorhaben helfen und wirkt gleich doppelt: Sie sendet einerseits nonverbale Botschaften an die Umgebung und hat andererseits auch eine Rückwirkung auf die eigene innere Haltung – oft unbewusst. Beispiel: Hängende Schultern suggerieren Ratlosigkeit und mangelndes Selbstvertrauen. Weit hochgezogene Schultern wirken dagegen verkrampft oder sogar ängstlich. Am besten funktionieren eine aufrechte Haltung und ein gefestigter Stand.

5. Bleibe trotzdem noch du selbst.

Du bist, wie du bist – und das ist genau richtig! Bei allen Tipps und Vorschlägen: Verstelle dich nicht zu sehr, denn dann wirkst du nicht mehr authentisch. Eine introvertierte Person als „Showmaster“ wirkt sehr künstlich. Außerdem ist es auf Dauer natürlich unheimlich anstrengend, immer eine Rolle spielen zu wollen. Wenn du deine eigene Persönlichkeit wertschätzt, präsentierst du dich automatisch selbstbewusst!

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