Keine Ausbildung gefunden? – Das kannst du tun!

Du hast dich auf zahlreiche Ausbildungsplätze beworben, aber bisher hat es noch nicht geklappt? Das kann frustrierend sein, aber lass den Kopf nicht hängen! Es gibt viele Gründe, warum es manchmal nicht sofort mit einem Ausbildungsplatz klappt. Vielleicht gibt es einfach zu viele Bewerber, oder dein Schulabschluss entspricht nicht den Anforderungen. Manchmal spielt auch der Standort eine Rolle, oder es fehlen dir noch praktische Erfahrungen und wichtige Soft Skills. Persönliche Herausforderungen wie gesundheitliche Probleme können ebenfalls eine Rolle spielen.

Aber keine Sorge, es gibt viele Wege, wie du trotzdem deinen Traumberuf finden kannst. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Möglichkeiten du hast und wie du aktiv werden kannst, um doch noch den passenden Ausbildungsplatz zu finden. Bleib optimistisch – es gibt mehr Möglichkeiten als du denkst!

Keine Ausbildung gefunden: mögliche Gründe

Auf den ersten Blick klingt das verrückt: 2023 blieben 26.400 Menschen „unversorgt“, wie es im Behördendeutsch heißt – sie haben also keinen Ausbildungsplatz gefunden, während 73.400 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden konnten.[i] Theoretisch müsste also jede und jeder einen Ausbildungsplatz finden. Das ist aber nur auf dem Papier so, denn es gibt gleich mehrere Faktoren, die die Ausbildungsplatzsuche beeinflussen.

  • Zu viele Bewerber: In manchen Berufen gibt es einfach mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. Das macht es schwerer, einen Platz zu bekommen. Mehr als ein Drittel aller Ausbildungen finden in den zehn beliebtesten Berufen statt.[ii] Heißt im Klartext also: Wenn du davon träumst, zum Beispiel Fachinformatikerin, Kaufmann für Büromanagement oder Medizinische Fachangestellte zu werden, dann hast du eine große Zahl an Konkurrenten. So kann es durchaus passieren, dass du dich zusammen mit über 400 anderen Personen auf eine Ausbildungsstelle im Einzelhandel bewirbst – die Wahrscheinlichkeit, dass du diesen Job bekommst, liegt also bei gerade einmal 0,25 %.
  • Schulabschluss nicht ausreichend: Rein rechtlich gesehen brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss, um eine betriebliche Ausbildung beginnen zu können. Die Ausbildungsbetriebe können selbst festlegen, welchen Schulabschluss sie bei ihren Auszubildenden voraussetzen – meistens ist das mindestens Hauptschulabschluss, oft auch die Mittlere Reife. Manchmal reicht dein Schulabschluss nicht aus, um die gewünschten Ausbildungsstellen zu bekommen.
  • Falscher Standort: In einigen Regionen Deutschlands gibt es wenig Arbeit als in anderen. Während die Arbeitslosenquote in Bayern bei gerade einmal 3,6 % liegt, ist sie in Bremen mit 11,3 % mehr als dreimal so hoch[iii]. Das gilt auch für Ausbildungsplätze, was die Suche natürlich erschwert. Auch gibt es in Großstädten wie Berlin oder Köln natürlich mehr Chancen auf eine Ausbildung im Medienbereich als in kleineren Städten wie Hoyerswerda oder Ratzeburg.

 

Keine Ausbildung gefunden – was tun? Hier sind unsere Tipps!

  • Suchradius erweitern: Klar wäre es chic, wenn du nur drei Minuten von zuhause zum Betrieb laufen musst. Aber du solltest für deinen Traumjob schon bereit sein, einen längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen. Schau also auch in Nachbarorten und angrenzenden Landkreisen nach Ausbildungsstellen. Vielleicht bist du sogar bereit, für deine Ausbildung in eine andere Stadt umzuziehen, wo es mehr Ausbildungsplätze gibt. Winzer wird man nun mal halt eher in Franken oder der Pfalz als in Ostfriesland.
  • Schulabschluss nachholen: Wie bereits gesagt – manchmal reicht dein Schulabschluss nicht aus, um die gewünschte Ausbildung beginnen zu können. Wie wäre es damit, den nächsten Schritt zu gehen und den nächsthöheren Schulabschluss zu erwerben? Mit dem IBB kannst du z.B. deinen Hauptschulabschluss nachholen und mit berufsfachlichen Inhalten kombinieren. Die Bundesagentur für Arbeit informiert auf dieser Seite über weitere unterschiedliche Möglichkeiten wie z.B. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) und Einstiegsqualifizierung.
  • Alternativen recherchieren: Wusstest du, dass es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe in Industrie und Handwerk, im öffentlichen Dienst, in der Hauswirtschaft, der Landwirtschaft, der Seeschifffahrt und in den freien Berufen gibt? [iv] Viele Berufe sind daher nahezu unbekannt, obwohl sie dir tolle Perspektiven bieten und du mit deinen Stärken ein echtes Match bist. Schau also gezielt mit Tools wie z.B. BERUFENET der Agentur für Arbeit, welche alternativen Berufe oder angrenzende Berufsfelder zu dir passen oder vereinbare eine Termin bei der Berufsberatung.
  • Umschulung: Eine reguläre dreijährige Ausbildung kommt für dich nicht in Frage? Dann könnte eine zweijährige Umschulung für dich das Richtige sein! Wenn du Kundin oder Kunde der Agentur für Arbeit, des Jobcenters oder der Rentenversicherung bist, können die Kosten durch einen Bildungsgutschein zu 100 % übernommen werden. Beim IBB bieten wir dir Umschulungen in Voll- und Teilzeit in über 20 Berufen an – auf unserer Schwerpunktseite findest du alles Wichtige dazu.
Jemand hält einen Kompass vor sich in der Hand.
Keine Ausbildung gefunden? Mit etwas Orientierung findest du gute Alternativen!

Keinen Ausbildungsplatz gefunden: Alternativen zur Wunschausbildung

  • Weiterbildungen und Teilqualifizierungen: Wer keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, kann sich umorientieren. Denn es muss nicht immer eine Ausbildung sein. Gerade, wenn du schon Berufserfahrung gesammelt hast, können dir Fort- und Weiterbildungen neue berufliche Türen öffnen. Diese vertiefen deine Qualifikationen und verbessern deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Bei unseren vielen Hundert Bildungsangeboten ist bestimmt auch für dich das Passende mit dabei. Am besten rufst du uns unter 0800 7050000 an, sendest unter https://www.ibb.com/kontakt eine Sofortnachricht oder kommst zu einem Standort in der Nähe.
  • Freiwilligendienste oder Praktika: Ein Freiwilligendienst bietet dir, ebenso wie ein Langzeitpraktikum oder mehrere Kurzzeitpraktika, gleich mehrere Chancen:
  1. Du sammelst wertvolle berufliche und persönliche Erfahrungen.
  2. Du überbrückst du Wartezeit bis zum nächsten Ausbildungsjahr inhaltlich sinnvoll.
  3. In den Freiwilligendiensten gibt es Bundesfreiwilligendienst (Bufdi), Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Freiwilliger Wehrdienst (FWDL) oder auch Betriebspraktika helfen dir, die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsstart zu überbrücken und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
  • Unterstützung durch Coaching: Ein Coaching hilft dir dabei, eine klare Standortbestimmung vorzunehmen und die beruflichen wie persönlichen Segel neu zu setzen, wenn du keine Ausbildung gefunden hast. Denn durch die intensive Zusammenarbeit mit einem professionellen Coach erkennst du deine Stärken und Potentiale besser, formulierst ein klares Ziel und wirst gefördert, dieses Ziel auch zu erreichen. Wie du durch ein Coaching neue Wege beschreitest, kannst du in unserem Blogartikel nachlesen.

 

Bewerbungstipps

  • Bewerbungsunterlagen optimieren: Achte darauf, dass dein Anschreiben, Lebenslauf und deine Zeugnisse vollständig und ansprechend sind.
  • Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche: Übe typische Fragen und informiere dich über das Unternehmen.
  • Gezielte Jobsuche: Nutze Initiativbewerbungen und Jobportale, um passende Ausbildungsstellen zu finden.

Und noch ein Tipp: Unser kostenloser IBB-Bewerbungsratgeber „Erfolgreich zum neuen Job“ hilft dir mit geballtem Wissen, praxiserprobten Tipps und vielen Informationen, eine ansprechende und überzeugende Bewerbung zu erstellen.

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[i] https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1002850
[ii] https://www.ausbildungspark.com/news/beliebteste-ausbildungsberufe-2024/
[iii] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36651/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-nach-bundeslaendern/
[iv] https://www.bibb.de/dienst/publikationen/de/17944

Gerjet Kleine-Weischede

Gerjet Kleine-Weischede ist Jobcoach des IBB in der Region Nord. Dort unterstützt er Teilnehmende von Weiterbildungen und Umschulungen, erfolgreich in Arbeit zu kommen. Er ist immer auf der Suche nach ungewöhnlichen und frischen Bewerbungsideen. Dafür ist er viel im Netz und auf Social Media unterwegs; außerdem gibt er unter www.chancenmacher.de Tipps und Hinweise.

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