Egal ob nach dem Abitur, nach einer Ausbildung oder im Laufe des Berufslebens – jeder, der sich für ein Studium entscheidet, steht vor der selben Frage: Was kostet ein Studium überhaupt? An diese Frage kann ich mich nur zu gut erinnern, als ich mit Anfang 20 meine akademische Laufbahn beginnen wollte. In diesem Beitrag erhaltet ihr einen Überblick über alle auf euch zukommenden Kosten!
Semesterbeiträge statt Studiengebühr
In Deutschland gibt es zwar keine Studiengebühr mehr, allerdings fallen Semesterbeiträge an. Wie alle Kosten können sie je nach Bundesland, in dem ihr studieren möchtet, unterschiedlich hoch ausfallen. Die Beiträge schwanken somit zwischen 85 € und 290 € pro Semester. Darin enthalten sind in den meisten Fällen schon ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr, mit dem ihr landesweit rund um die Uhr mit Bus und Bahn unterwegs sein könnt. Wer das Ticket nicht in Anspruch nehmen möchte, weil er zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Uni kommt, kann einen Antrag auf Befreiung stellen.
Mietkosten
Die Mietkosten sind im Studium der höchste Kostenfaktor. Denn auch hier gibt es erhebliche Unterschiede, in welchem Bundesland (und in welcher Stadt) man studieren möchte und wie man wohnt. Die preiswerteste Möglichkeit bieten Studentenwohnheime oder WGs, die ab 160 € pro Monat zu bekommen sind. Nicht unwesentlich teurer kann es werden, wenn man in einer eigenen Wohnung wohnen möchte. Hier muss man durchaus mit Kosten ab 360 € im Monat rechnen. In Städten wie München, Hamburg oder Köln müssen Studenten prinzipiell tiefer in die Tasche greifen als zum Beispiel in Dresden oder auch Berlin, denn alleine die Nebenkosten in den neuen Bundesländern können bis zu 60 € geringer ausfallen als in den alten Bundesländern.
Das solltet ihr auch auf dem Schirm haben: Versicherungen
Ein Kostenpunkt, der wahrscheinlich oft im ersten Moment vergessen und auch unterschätzt wird, sind Versicherungen. Hier kann man zwischen Versicherungen unterscheiden, die gesetzlich vorgeschrieben sind und solchen, die freiwillig abgeschlossen werden können, im Ernstfall allerdings sehr viel Geldersparnis bedeuten.
Beginnen wir mit der Krankenversicherung, zu der jeder Bürger in Deutschland verpflichtet ist. Wenn ihr unter 25 Jahre alt seid und maximal 450 € Einkommen im Monat habt, seid ihr weiterhin über eure Eltern versichert. Dies ändert sich jedoch ab dem 25. Lebensjahr. Dann müsst ihr euch selber krankenversichern, was bis zu 160 € je nach Versicherung im Monat bedeutet kann. Für Studenten sind private Krankenversicherungen oft empfehlenswert, da diese nicht immer teurer sein müssen als gesetzliche Krankenversicherungen, jedoch mehr Leistung beinhalten.
Freiwillige Versicherungen, die allerdings nicht unwichtig sein können, sind die Haftpflichtversicherung, eine Hausratversicherung, eine Rechtschutzversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten. Meistens bieten die Versicherungen günstige Studententarife an, die jedoch im Schadenfall sehr viel Geld sparen können. Informiert euch einfach bei verschiedenen Versicherungen und vergleicht.
Noch nichts gegessen?
Ohne etwas im Bauch zu haben, macht Studieren allerdings wirklich überhaupt keinen Spaß. Also müssen wir alle unseren Kühlschrank für kleines Geld füllen (wobei Studentenkühlschränke in der Realität nie ganz voll sind – ich spreche da aus eigener jahrelanger Erfahrung ;-). Hier habe ich zwei günstige Tipps für euch:
Tipp 1: Die Mensa! Auch wenn man es sich nicht immer vorstellen kann, aber Mensa-Essen schmeckt wirklich gut (okay, zugegeben – das ist von der Uni abhängig) und ist vor allem preiswert. Für 2 bis 4 € bekommt man hier in der Regel ein Essen, das man selber nie hätte so günstig kochen können.
Tipp 2: Auf diversen Foren findet ihr Studentenrezepte. Die sind meistens nicht aufwändig zu kochen und kosten wenig Geld. In dem Sinne guten Appetit!
Dach überm Kopf, Versicherungen abgeschlossen, Studiengebühr überwiesen und was zu essen im Bauch …
… was fehlt noch?
Zwei Kostenpunkte, die ihr ebenfalls von Beginn an im Kopf haben müsst, sind Kosten für Lernmaterial und Kommunikationsmittel. Beim Lernmaterial kommt es nicht unwesentlich darauf an, was ihr studieren wollt und wie ihr lernt. Wenn möglich, leiht euch benötigte Bücher aus der Bibliothek. Dann könnt ihr eure Kosten schon um einiges reduzieren. Für Schreibmaterialien, Kopierkosten und ähnliches sollte man also zwischen 20 € und 60 € im Monat kalkulieren. Auch ein Laptop ist im Studium nicht unwichtig, da Hausarbeiten und Projekte beinahe alltäglich im Unileben sind.
Der Kostenpunkt für das Internet und die Rundfunkgebühren (entfallen, wenn man BAföG bezieht) sind die letzten beiden Posten, die beachtet werden sollten. Ersterer schwankt stark je nach Anbieter, wobei auch hier spezielle Studentenrabatte angeboten werden. Die Rundfunkgebühr, falls fällig, beträgt 17,53 € im Monat.
Wie ihr seht, hängen die Kosten für ein Studium von verschiedensten Faktoren ab. Manche davon könnt ihr selber beeinflussen, indem ihr Preise vergleicht und auf günstige Wohnmöglichkeiten wie Wohnheime und WGs zurückgreift.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein erfolgreiches Studium 🙂
PS Neben der Frage „Was kostet ein Studium?“ gibt es natürlich viele weitere Faktoren, die die Entscheidung dafür oder dagegen beeinflussen – diese findet ihr hier.
Und wer zu einem späteren Zeitpunkt noch eine akademische Weiterbildung mit Hochschulzertifikat aufsatteln möchte, wird hier fündig.