Grußwort von Sigrid Baumann-Tornow, Aufsichtsratsvorsitzende
30 Jahre IBB – Drei Jahrzehnte voller Herausforderungen
30 Jahre IBB – 30 Jahre Weiterbildung in Deutschland. Denke ich zurück an die Anfänge des Unternehmens, sehe ich eine Handvoll sehr junger Leute mit viel Enthusiasmus und Mut. Die meisten von uns standen ganz am Anfang ihres Berufslebens, als wir 1985 das Institut für Berufliche Bildung gemeinsam aufbauten. Heute sind im IBB über 500 MitarbeiterInnen damit beschäftigt, Bildungsangebote zu entwickeln und für unsere Teilnehmenden umzusetzen. Manchmal stehe ich selber staunend vor dieser Entwicklung.
Der erste gravierende Meilenstein für mich persönlich, für die Bundesrepublik sowie für die Weiterbildung in Deutschland war das Jahr 1989. Im April dieses Jahres habe ich meinen Sohn, mein erstes Kind, geboren. Ein halbes Jahr später fiel die Mauer, und im Jahr darauf feierten wir die Wiedervereinigung. Die neuen Bundesländer waren für das IBB eine große Herausforderung. Der Bedarf an Fortbildung war gewaltig. Die neuen Teilnehmer wollten ganz viel wissen, sie waren hoch motiviert und engagiert. Etliche von ihnen wurden zu Mitarbeitern des IBB und sind es bis heute geblieben.
Dennoch waren die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung auch enorm schwierig. Auf Trägerkonferenzen hatte ich manchmal den Eindruck, unter die Räuber gefallen zu sein. Glücksritter waren unterwegs und sahen in der Bildungsbranche lediglich ein lukratives Betätigungsfeld. Keinesfalls wollte ich mit diesen Leuten in einen Topf geworfen werden. Zudem war durch unsere Ost-Erweiterung meine persönliche Arbeitskapazität am Ende.
Ich suchte dringend nach einem System, mit dem ich die Prozesse im Unternehmen besser steuern konnte – und als sich dieses gefunden hatte, begann eine neue wichtige Etappe, die das IBB bis heute prägt. Die Lösung hieß DIN ISO 9001. Ich war ordentlich stolz darauf, dass das IBB dieses Qualitätsmanagementsystem 1996 als erster Bildungsträger in Deutschland in all seinen Niederlassungen einführen konnte. Ich stellte unser Qualitäts-System auch in Nürnberg, bei der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit, vor – mir war es wichtig, zu verdeutlichen, dass damit die Arbeit in der Weiterbildung erheblich verbessert werden könnte. Als 2004 schließlich die AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) eingeführt wurde, war die Erfüllung dieser für die Branche völlig neuen Anforderungen für uns im IBB nur noch eine Formalität.
Aber eine weitere Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: Die Hartz-Gesetzgebung führte den Bildungsgutschein ein, und wir mussten einen Weg finden, die Inhaber solcher Gutscheine möglichst schnell zu der von ihnen gewünschten Maßnahme zu verhelfen.
Während dieser Phase entwickelten wir unseren Lerncampus. Die Teilnehmer lernten hier anfangs mit Hilfe von unterschiedlichen Medien, unterstützt durch die Koordinatoren an den Standorten. Diese neue Art des Lernens erforderte große Umstellungen, und anfänglich klirrte und quietschte es an vielen Ecken und Enden. Unsere Teams arbeiteten nahezu Tag und Nacht daran, dieses innovative System zu optimieren.
Den endgültigen Durchbruch schafften wir dann mit dem virtuellen Klassenzimmer. Teilnehmer aus der gesamten Republik lernen beim IBB heute gemeinsam in virtuellen Räumen über das Internet und kommunizieren dabei live über Mikrofone miteinander. Sie können sich melden, Fragen stellen, diskutieren und auch Freundschaften schließen – wie in einem realen Klassenraum. Das IBB ist der Pionier auf diesem Feld. Heute lernen nicht nur Menschen aus Deutschland bei uns: Auch aus Spanien, Kroatien, Rumänien, Italien und Bosnien-Herzegowina loggen sich die Teilnehmer in unseren Unterricht ein.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die halfen, die oben beschriebenen Prozesse zu entwickeln, zu optimieren und in der täglichen Anwendung für die Teilnehmer nutzbar zu machen, danke ich ganz herzlich für ihren Einsatz, ihr Engagement und ihre Loyalität. Auch den Auftraggeberinnen und Auftraggebern, die uns vertraut haben, gebührt mein Dank.
Es ist mir immer wieder eine Freude, Menschen zu treffen, die mir erzählen, dass ihr Leben zum Beispiel durch eine Umschulung oder eine Fortbildung beim IBB eine entscheidende Wendung zum Guten genommen hat. Ich bin sicher, dass das IBB auch in Zukunft alles daransetzen wird, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Wir wollen, dass unsere Teilnehmer die Lebenszeit, die sie in Schulungen in unserem Hause verbringen, als gute Investition in ihre persönliche Zukunft betrachten können. Dafür arbeiten wir im IBB – und um diesen Anspruch erfüllen zu können, nehmen wir gerne immer wieder neue Herausforderungen an!
Herzlichst,
Ihre
Sigrid Baumann-Tornow
Aufsichtsratvorsitzende